Die Wiedererlangung der Mobilität nach dem Verlust eines oder mehrerer Gliedmaßen ist eines der großen Wunder der modernen Zeit. Obwohl viele Amputierte immer noch in der Lage sind, ein weitgehend unabhängiges und ungehindertes Leben zu führen, leiden mehr als 30 % unter Depressionen.

Mehrere Studien und Gespräche mit meiner Zielgruppe haben gezeigt, dass ein wesentlicher Grund für Depressionen das eigene Körperbild ist. Das Körperbild beschreibt die Gedanken, Gefühle und sogar die Wahrnehmung einer Person in Bezug auf die Ästhetik oder die Attraktivität des eigenen Körpers. In Verbindung mit der Tatsache, dass man Prothesen tragen muss, bekommt dieses Körperbild eine ganz neue Dynamik.

Der Prozess, der zu einer Amputation führt, ist traumatisch und oft unerwartet. Nach Monaten des Schmerzes und der Unbeweglichkeit wird man dann aufgefordert, aus einer Vielzahl von Prothesen zu wählen, die versuchen, den verlorenen Gliedmaßen zu ähneln. Das "unheimliche Tal" ist eine Hypothese über den Zusammenhang zwischen dem Grad der menschlichen Ähnlichkeit eines Objekts und der emotionalen Reaktion auf dieses Objekt. Die Hypothese besagt, dass humanoide Objekte, die menschlichen Körperteilen nur unzureichend ähneln, unheimliche oder seltsam vertraute Gefühle des Unbehagens und der Abscheu hervorrufen.

Das Erreichen von Body Positivity hängt in hohem Maße von der eigenen und der gesellschaftlichen Akzeptanz ab. Das Ziel von Artificial Body Positivity ist es, Amputierten mehr Kontrolle über ihr Aussehen zu geben und ihre Prothesen besser zu nutzen, um das Selbstwertgefühl und die Selbstakzeptanz zu steigern. Artificial Body Positivity erreicht dies, indem es Zubehör für Prothesen entwirft, das dem Träger erlaubt, seine Individualität zum Ausdruck zu bringen und gleichzeitig das negative Stigma zu beseitigen, das Prothesen aus dem Handel anhaftet.

Die A.B.P.-App setzt dieses Konzept in die Tat um. Sie ist mehr als ein Online-Shop für Prothesenzubehör, sondern auch ein Ort, an dem andere innovative und kreative Projekte rund um Prothesen vorgestellt werden. Die Möglichkeiten, die eigene Individualität in Form eines Accessoires zum Ausdruck zu bringen, werden schließlich durch den A.B.P. Creator gekrönt, in dem man sein eigenes, individuelles Accessoire entwerfen kann.